Montag, 10. Februar 2014

Das Portemonnaie verlieren

[... eine Chronik wachsender Verzweiflung]


Wir schreiben das Jahr 2014. Unsere Heldin war am Samstag feiern. Hungrig nach neuen Erfahrungen hat sie sich dieses Mal in eine Lage gebracht, von der ein jeder Mensch im Ausland träumt.




1. In die Tasche schauen und sehen, dass das Portemonnaie nicht da ist.
2. In der Jackentasche nachschauen. Negativ, Watson.
3. Ruhe bewahren. Beliebte Ablagestellen absuchen.
4. Nochmal zur Tasche zurück: Ich hab doch noch gar nicht (doch, hast du schon) in den verschiedenen Fächern der Tasche nachgesehen! Selbige nach außen stülpen. Krümel.
5. Unruhe und Nervosität
6. Wissend, dass jede Hosentasche der zuletzt getragenen Jeans viel zu klein wäre für ein Portemonnaie, alle vier nach außen stülpen
7. PANIK.
8. Couchritzen und Wäschekörbe.
9. Stadium I des kalten Grauens: Zurückrechnen, wie viel Geld drin war
10. Hysterisch werden
11. Fußboden absuchen
12. Stadium II des kalten Grauens: Perso - Führerschein - Studienausweis
13. Im Auto nachschauen
14. Stadium III des kalten Grauens: Geldkarte!
15. Wege und Orte der vergangenen 24 Stunden absuchen
16. Bauchschmerzen. WARUM ICH?
17. Leute fragen. Mitleidige Blicke ernten. Adrenalin bis in die Haarspitzen.
18. IM AUSLAND!!!
19. Spanischwörterbuch: Fundbüro
20. Erinnerung an vermeindlich verdächtige Leute des vergangenen Abends
21. Stadium IV des kalten Grauens: Fahrzeugpapiere - Passfotos - deutsche SIM-Karte - ADAC-Ausweis
22. Karten sperren lassen
23. Erinnerung an potenzielle Momente der Unaufmerksamkeit
24. Wie-kann-man-denn-so-dumm sein?
25. Heimweh. Weinen.
26. Zusammenreißen.
27. Weinen.
28. Zusammenreißen
29. Schlafen
30. Weitermachen


Wir wollen schauen, was als nächstes passiert, mit unserem jungen Spund! Schalten Sie also wieder ein, wenn es heißt "Ihr müsst mich nicht einweisen, ich gehe freiwillig!".